Bunt & Quirlig: Drei Tage in Marrakesch

20. November – 23. November 2016. Nach der Ruhe kommt der Sturm. Nach der Wüste kommt die Großstadt. Marrakesch ist das letzte Reiseziel auf unserem Roadtrip durch Marokko. “Only crazy people there”, soweit sind sich alle einig, mit denen wir im Laufe unserer Reise über die Stadt gesprochen haben. Touristen sowie Einheimische. Auch wir brauchen keine Stunde, um zu merken, wie wahr diese Aussage ist.

Meine Do’s & Dont’s für Marakkesch

Do: Sich nicht in einem Hotel Außerhalb der Stadt einquartieren, sondern besser in einem Riad inmitten der Medina. Zum Beispiel im Riad Al Warda.

Don’t: Sich von den Menschenmassen oder möglichen Taschendieben abschrecken lassen und abends im Hotel verkriechen. Anstelle dessen: Die Wertsachen gut verstauen und sich ins Getümmel stürzen. Denn der Djemaa el Fna gehört zu Marrakesch wie der Zucker in den Pfefferminztee. Hier muss man einfach gewesen sein. Und das nicht nur tagsüber, sondern unbedingt auch am Abend.

Do: Den Sonnenuntergang von einem der Dachcafés am Djemaa el Fna aus beobachten – aber nicht nicht mehr als einen Kaffee dort trinken. Im Vergleich zu den Garküchen unten auf dem Platz ist das Essen dort oben wesentlich teurer und westlicher.

Don’t: Sich aus Angst vor einem verdorbenen Magen oder Durchfall in die Restaurants flüchten. Lieber einen frischgepressten Orangensaft (aus einem Plastikbecher) trinken und eine Tajine an den Garküchen essen.

Do: Mit viel Zeit über den Platz schlendern und immer mal wieder stehen bleiben, um die Straßenkünstler, Musiker und Geschichtenerzähler zu beobachten. Die Kamera dabei unbedingt in der Tasche lassen – denn für Fotos muß man bezahlen.

Don’t: Gleich an den ersten Ständen auf den Souks sein Geld ausgeben. Marakkesch ist die “Mutter aller Märkte” und das Angebot der marokkanischen Händler geht weit über das hinaus, was man auf den ersten Blick zu sehen bekommt. Je weiter man den engen Straßen in die Tiefen der Medina folgt, desto authentischer werden die Waren und desto besser die Angebote. Die Angst davor, sich zu verlaufen, ist unnötig. Denn früher oder später führen alle Straßen zurück zum Djemaa el Fna.

Do: Handeln, handeln, handeln. Denn Feilschen wird in Marrakesch – wie überall in der arabischen Welt – nicht nur erwartet, es ist geradezu Pflicht.

Don’t: Sich von selbsternannten Touristenführern nerven lassen oder sogar Geld zahlen. Denn diese Dienstleistung aufzudrängen und Geld dafür zu verlangen ist illegal. Auch wenn es auf den ersten Blick oft unmöglich erscheint, das Ziel durch die engen Gassen und Straßen auf eigene Faust zu finden (zumal es kaum Straßenschilder gibt), mit etwas Ruhe und einem GPS-Gerät gelingt dies doch meistens ganz gut.

Do: Über den Jüdischen Friedhof und durch das Jüdische Viertel (Mellah) schlendern. Hier stehen die höchsten Lehmziegelgebäude der Stadt. Man erkennt die jüdischen Häuser an den schmiedeeisernen Balkonen auf der Vorderseite.

Don’t: Bei schlechtem Wetter durch die Medina spazieren. Die Dächer halten den Regen nur mäßig ab, so dass sich das Wasser auf dem Boden sammelt und sich die Straßen regelrecht in Flüsse verwandeln. Weil man die großen Pfützen in den engen Straßen kaum umgehen kann, durchnässen die Schuhe im Handumdrehen.

Do: Anstelle desssen lieber eines der zahlreichen Museen besuchen: Beispielsweise die Ali ben Youssuf Medersa (eine Koranschule aus dem 14. Jahrhundert), das Musée de Marrakech und das Maison de la Photographie. Letzteres ist auch bei guten Wetter ein “Must go”. Nicht nur wegen der zahlreichen marokkanischen Fotografien aus den Jahren zwischen 1870 bis 1950, sondern auch wegen der kleinen Dachterasse. Wenn es trocken ist, kann man dort den hervorragenden Blick über die Dächer der Stadt zusammen mit einem Kaffee genießen. Bei Regen ist es hingegen im Dar Cherifa wesentlich gemütlicher. Das Café liegt ein wenig versteckt im Labyrinth der Medina, wobei sich die Suche danach wirklich lohnt.