Castle Point und Lake Wairarapa – Tag 9

Lieber Daniel,

du bist ja auch immer auf der Suche nach einem guten Foto-Spot und ich sage dir: Wenn du dann demnächst mal hier in der Ecke unterwegs bist (und da bin ich mir sicher, dass du das sein wirst), fahr unbedingt nach Castlepoint. Es ist ein wunderschöner sehr fotogener Fleck auf dieser Erde. Hier zeigt sich mal wieder, warum die Kiwis ihr Land “Godsown” nennen.

Wir haben uns in der Tat nur zufällig dafür entschieden, dort Halt zu machen. Der Ort liegt etwa in der Mitte zwischen Napier und Wellington und die weitere Recherche ergab, dass es dort wirklich ganz nett sein solle.

Als dann Roddy und Henny in Akitio auch davon schwärmten war klar – das lassen wir uns nicht. Nach einer aufregenden Fahrt über die Küstenstraße von Akitio nach Castlepoint (Reicht unser Benzin noch bis zur nächsten Tankstelle? Wenn nein, wer muss laufen? Kommt hier eigentlich je noch jemand anderes über die einsame Straße gefahren und könnte uns mitnehmen?) kommen wir gegen Mittag dort an. Nach einem ersten Blick auf den Campingplatz ist uns klar: Hier bleiben wir nicht. Nach Lake Taupo und Akitio haben wir keine Lust, auf einem Beton-Parkplatz irgendwo im Nirgendwo zu übernachten. Eine Mittagspause, eine Abkühlung im Meer, ein Fotospaziergang sind aber natürlich noch drin. Das Wetter ist perfekt, die Statisten sind es auch: Wir laufen zum Leuchtturm hoch, am Strand entlang, beobachten Wasserski-Fahrer und badende Touristen, Essen eine Pommes und schauen Surfer bei ihrem Ritt über die Wellen (oder zumindest ihren Versuchen) zu. Da geht das Herz jeden Fotografen und jeder Fotografin auf!

Gegen Nachmittag geht es dann weiter, Lake Wairarapa ist unser Ziel. Umzuplanen hat sich gelohnt: Wir stehen mit unserem Van direkt am See (wieder irgendwo im nirgendwo). Sitzen am Ufer während die Sonne untergeht, blicken auf das Wasser und trinken Wein, bis die Mücken und Fliegen uns zu sehr auf den Keks gehen. Aber für heute habe ich eh ausreichend Urlaub getankt.

Ich schicke dir einen lieben Gruß und einen kleinen Blick durch meine Augen (oder soll ich sagen: eine kleine Vorschau auf deine Reise hier hin) vom anden Ende der Welt.

Deine Marie