Bootstour durch die Marlborough Sonds – Tag 13

Liebe Meike, liebe Britta,

sonnige Grüsse aus den Marlborough Sounds auf der Südinsel Neuseelands. Wir sind nun den zweiten Tag hier in der Gegend und irgendwie lassen mich das türkisblaue Wasser, die grünen Hügel, die felsigen Ufer auch an Kroatien denken. Erinnert ihr Euch an unseren Roadtrip im Sommer 2011 und die Landschaft rund Um Zadar und Pula? So kann man es sich hier in etwa vorstellen.

Nach dem wir gestern auf den Weingütern unterwegs waren, erkunden wir heute die Marlborough Sounds mit dem Boot. Die Fahrt mit dem Postschiff, das tatsächlich auch Post an die Bewohner*innen hier ausliefert, startet nur wenige Meter von unserem Campingplatz entfernt in der Havelock Marina. Lunch müssen wir selber mitbringen, Kaffee, Wasser und Sonnencreme gibt es hier for free.

Sechs Stunden lang düsen wir in einer hohen Geschwindigkeit über den Pelarus Sound von Bucht zu Bucht (Sounds sind ein ausgedehntes Netzwerk an Meeresarmen, die durch Überflutung von Flußtälern entstanden sind). Mal steuern wir einzelne Häuser, mal Häusergruppen an. Mal ist es eine Lodge oder ein Hostel, mal eine Farm, mal ein Privathaus.

Immer wieder halten wir kurz an einem Steg, übergeben Post und Pakete, laden Lebensmittel aus, setzen Leute ab (man kann sich hier ein Hotelzimmer oder ein Air-BnB-Häuschen mitten im Nichts buchen) oder nehmen andere neu mit an Bord. Wo auch immer wir an einem Steg ankommen, wartet schon jemand mit einem freundlichen Lächeln oder Winken, um die Ladung entgegenzunehmen oder die Gäste zu begrüßen.

Man kennt sich hier. Auch wenn wir nicht viel Zeit haben (heute ist viel zu tun) nimmt sich die Schiffscrew bei der Übergabe immer ein paar Minuten für einen kurzen Schwatz: Über das Wetter, die Gäste, das Wohlbefinden.

Irgendwann passieren wir eine Muschelfarm. Taue hängen an dicken Bojen tief ins Wasser – dort siedeln sich die Muscheln an und wachsen, bis sie geernet werden. Auf den Bojen hängen faul ein paar Seebären in der Sonne. Direkt am “all you can eat Buffett”, wie die Postbotin und Reiseleiterin schmunzelnd zusammenfasst.

Gegen Mittag haben wie die Gelegenheit für einen kurzen Landgang. Das Schiff setzt und in einer Bucht ab und wir gehen ein paar Meter die Küste zu einem Landungssteg, wo wir später wieder eingesammelt werden. Die zwanzigminütige Wanderung führt über schmalen Weg, durch tiefgrünen Dschungel. Hohe Bäume und Farne. Dazwischen immer wieder der Blick auf die Bucht und das hellblaue Wasser.

Eigentlich sollten wir in dieser Bucht auch eine kleine Farm besuchen und etwas über das Farmerleben in den Sounds erfahren. Aber da wir schon so spät dran sind, fällt der Halt aus und wir machen uns auch schon auf den Heimweg. Es folgt noch ein Stop an einer kleinen Lodge, wo wir uns mit Kaffee und Eis versorgen, bevor wir entgültig wieder Havelock ansteuern.

Auch wenn die Landschaft irgendwie immer gleich bleibt, kann man sich kaum satt an ihr sehen. Das Wasser. Das Grün. Die Sonne. So many Happy Places.

Mit diesen Bildern schicken Steffi und ich Euch ganz liebe Grüße vom anderen Ende der Welt.

Eure Marie